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6 Mart 2016 Pazar

Die Perlenfischer von Ras Al Khaimah

Die Perlenfischer von Ras Al Khaimah

Perle in der Muschel
Die Ras Al Khaimah Pearl Farm fischt rund 80.000 bis 100.000 Ayoka-Perlen pro Jahr.
(Quelle: ZDF/Adami)
von Nicole Adami
Die ganze Welt spricht vom Glanz, Glitzer und den Superlativen, die Dubai zu bieten hat. Was kaum jemand weiß: Im smaragdgrünen Wasser des kleinen Nachbar-Emirats Ras Al Khaimah funkeln die wahren Perlen des Orients. 
"Was wir hier haben, das es in Dubai nicht gibt? Ruhe", sagt Mohamed. Dubais Glitzer und Prunk hat hier in Ras Al Khaimah noch nicht Einzug gehalten. Doch Mohamed scheint das nicht zu stören. Im Schneidersitz hockt der Perlenfischer im Bug des traditionellen Holzschiffs Dhau, das mit einer Gruppe Touristen hinaus in die Lagune schippert. Er scheint den warmen Wind zu genießen.
Einzige Perlenzucht im Nahen Osten
Hinter ihm tun sich die schroffen Gipfel des Hajar-Gebirges auf, ein Schwarm Flamingos fliegt durch die vor Hitze flirrende Luft. Es ist eine fast surreale Szenerie, wenn man bedenkt, dass nur wenige Kilometer entfernt die höchsten Wolkenkratzer der Welt stehen. Doch all diese Superlative Dubais gibt es hier, in Ras Al Khaimah, nicht. Stattdessen: Anmutige Wüste, karge Bergflanken, mächtige Forts, Dattelplantagen, alte Märkte - und die einzige Perlenzucht des gesamten Nahen Ostens.
Mohamed, Perlenfischer aus Ras Al Khaimah
Mohamed, Perlenfischer aus Ras Al Khaimah
Quelle: ZDF/Adami
Mohamed arbeitet bereits seit mehreren Jahren auf der Farm und zeigt seinen Gästen auch heute wieder, wie man die kostbaren Perlen kultiviert. Damit geht er einer Tradition nach, die in Ras Al Khaimah fest verwurzelt ist. Das Perlenfischen am Arabischen Golf war lange Zeit ein blühender Wirtschaftszweig. Zwischen Juni und Oktober, wenn das Meer ruhig ist und keine Stürme zu befürchten sind, fuhren seine Ahnen mit den Booten hinaus, um das weiße Gold aus rund 20 Metern Tiefe heraufzuholen. Eine beschwerliche Arbeit, die viel Geduld und allerhand Gefahren mit sich brachte. Doch sie ermöglichte gute Geschäfte - bis die Japaner in den 1930er Jahren den Kunstperlenmarkt entdeckten und den Markt für Naturperlen stark zurückdrängten.
Schatzsuche am Arabischen Golf
"Heute nehmen wir uns die Technik der japanischen Kunstperlenzucht zu Hilfe, um die traditionelle Perlenfischerei und -verarbeitung wieder aufleben zu lassen", erklärt Mohamed. "Die Ras Al Khaimah Pearl Farm ist die einzige professionell betriebene Perlenfarm im Nahen Osten. Unser Emirat ist damit eine von nur fünf Regionen weltweit, in denen Naturperlen kultiviert werden", sagt er. Dann demonstriert der Experte seinen Gästen, wie die Perlenaustern mit winzigen Fremdkörpern präpariert werden, bevor sie in quadratische Netzträger kommen und ins Meerwasser gehängt werden.
Arbeit auf der Perlen Farm
Arbeiter auf der Perlen-Farm
Quelle: ZDF/Adami
In den darauffolgenden Wochen reagieren die Austern auf den jeweiligen Eindringling mit einem Perlmutt-Sekret, das sich Schicht für Schicht um den Störenfried legt und so eine vollständige Perle entwickelt. Nach rund zwölf bis 18 Monaten können sie geerntet weden. "Normalerweise holen wir die Netze im Januar aus dem Wasser", sagt Mohamed und reicht einen Eimer mit frisch eingesammelten geschlossenen Austern herum. Jeder Perlenfarmbesucher darf sich eine aussuchen - enthält sie eine Perle, darf er sie als Souvenir mit nach Hause nehmen.
Dann beginnt das Schauspiel: Vorsichtig knackt Mohamed reihum mit einem kleinen Messer die Schalen. Dann klappt er die erste Auster auf und bewegt das glibberig-weiche Muschelfleisch hin und her. Und tatsächlich: Gleich in der ersten kommt eine Perle zum Vorschein. Glück für die Urlauberin, die sich die Muschel ausgesucht hatte. "Die Chancen, eine Perle zu erwischen, stehen eigentlich ganz gut", sagt Mohamed. In etwa 80 Prozent der Muscheln sind Perlen zu finden - rund zehn Prozent davon in höchster Qualität. Aus diesem Grund ist Mohamed spendabel: Wer keine Perle erwischt hat, darf eine weitere Auster öffnen.
Auf die Größe kommt es an
Es macht ihm sichtlich Spaß, mit den Besuchern zu schäkern und die Tradition des Perlentauchens fortzuführen. Früher waren die Perlentaucher oft mehrere Monate lang auf See, um ihre Familien ernähren zu können. Abgesehen von den Erträgen des Meeres gab es in Ras Al Khaimah ja nur Sand und Berge - Öl wurde hier nicht gefunden. Heute fischt die Ras Al Khaimah Pearl Farm rund 80.000 bis 100.000 Ayoka-Perlen pro Jahr aus den Gewässern des Arabischen Golfs, wobei nur die schönsten von ihnen in die Zählung eingehen. Form, Farbe, Gewicht, Größe und Glanzkraft unterliegen dabei strengen Kontrollen.
In Ras Al Khaimah wird die Größe einer Perle gemessen
Auch auf die Größe kommt es an
Quelle: ZDF/Adami

Durch ihre runde, gleichmäßige und glänzende Form galt die Ayoka schon vor rund 5.000 Jahren als wertbeständiges Zahlungsmittel, das in der gesamten Golfregion sehr gefragt war. Je perfekter die Perle, desto größer ihr Wert. "Besonders stolz sind wir auf eine Perle, die wir 2007 in der Region entdeckt haben. Mit zwölf Millimetern Durchmesser ist sie ein ganz besonderes Fundstück", erzählt Mohamed. Nun liegt sie auf ein rotes Samtkissen gebettet im örtlichen Perlenmuseum und kann dort von Besuchern das ganze Jahr über bestaunt werden.

Die 70-Milliarden-Dollar-Industrie

Die 70-Milliarden-Dollar-Industrie


von Lars Gesing, Washington
In den USA lässt sich mit gut gefüllten Gefängnissen reichlich Geld verdienen. Die Profiteure sitzen oft an der Wall Street, aber auch in den Unternehmenszentralen von Starbucks, Microsoft und Victoria's Secret. Die Leidtragenden sitzen in den Gefängnissen. 
Wer in den USA im Gefängnis landet, der sitzt nicht einfach nur eine Haftstrafe ab. Mit unterschiedlichsten Job-Programmen sollen Gefangene auf ihr Leben in Freiheit vorbereitet werden. Dazu gehört, dass sie arbeiten. "Erlernen eines geregelten Arbeitslebens" ist der Ansatz. Im Gefängnis wird die Außenwelt imitiert – inklusive Bewerbungsverfahren für begehrtere Jobs und Gespräche mit den Vorgesetzten. Wer nicht spurt, der fliegt raus oder wird versetzt.
Häftlinge bekommen Hungerlohn
Längst haben Unternehmen gewittert, dass sich mit den Programmen Geld machen lässt. Ein Boeing-Dienstleister zahlt etwa anders als die normalerweise gewerkschaftlich vereinbarten 30 Dollar nur sieben Dollar pro Stunde. Die Häftlinge sehen meist nur einen Teil davon: Denn ihnen steht per Gesetz kein Arbeitsschutz zu. Und so bekommen sie in manchen Fällen nicht mehr als 17 Cent pro Stunde. Für einige gibt es wenigstens den Mindestlohn, meist aber nur ein bis zwei Dollar. Im Schnitt hat ein Gefangener am Ende des Monats 200 bis 300 Dollar verdient. Acht-Stunden-Tage sind die Regel, häufig machen sie aber auch Überstunden.
Nach "New York Times"-Recherchen hat das US-Verteidigungsministerium allein 2013 Uniformen im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar in Gefängnissen nähen lassen, um Kosten zu sparen. Und ein Unterhändler für den Dessous-Hersteller Victoria’s Secret beschäftigte 35 weibliche Gefangene, um Unterwäsche im Wert von 1,5 Millionen Dollar nähen zu lassen. Das Geschäft mit den Gefangenen nutzte ein lokaler Politiker in Oregon sogar dazu, um Sportartikelhersteller Nike eine Rückkehr aus Indonesien in die Produktionshallen des Bundesstaates schmackhaft zu machen.
Millionen sitzen in den USA hinter Gittern
Von Arbeitsrecht und Interessensvertretungen fehlt jede Spur. "Schließlich sind das Gefangene", sagt Mike Herron, Chef des Prison Enterprise Network . Der Dienstleister ist auf die Job-Trainings spezialisiert und wurde vom Bundesstaat Indiana angeheuert. Die niedrigen Löhne rechtfertigt Herron damit, dass die Häftlinge keine Ausgaben hätten, die Betreiber der Gefängnisse aber die Kosten für die Insassen tragen müssten.
Und davon gibt es viele: Insgesamt rund 2,3 Millionen Menschen. Der Krieg gegen die Drogenflut in den 80er Jahren und harsche Gesetzgebungen als Antwort auf hohe Kriminalitätsraten in den 90ern führten dazu, dass in den USA heute mehr Menschen hinter Gittern sitzen als in jedem anderen Land der Welt.
Kritiker bezeichnen die Situation der Gefangenen als moderne Form der Sklaverei. Die ultralinke Progressive Labor Party geht sogar noch einen Schritt weiter. Sie nennt das System eine "Imitation von Nazi-Deutschland - Zwangsarbeit und Konzentrationslager inklusive".
Gefängnisse wurden privatisiert
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Die schlechte Bezahlung Gefangener ist dabei nicht der einzige Missstand einer Gefängnis-Ökonomie, durch die inzwischen jedes Jahr rund 70 Milliarden Dollar fließen. Wer der Spur des Geldes folgt, der wird verstehen, warum sich die Amerikaner so schwer damit tun, ihr marodes Justizsystem zu reformieren. "1994 hat die Regierung den Bundesstaaten nicht nur Geld für die Aufstockung der Gefängnis-Infrastruktur bereitgestellt", erklärt Judith Greene, seit Jahrzehnten eine führende Reform-Befürworterin. "Was viele Leute damals nicht realisiert haben: Diese Gelder konnten auch für Verträge mit privaten Gefängnisunternehmen genutzt werden."
Klamme Staaten zögerten nicht lange, Kosten und Verantwortung für Häftlinge gegen eine bestimmte Summe auf die Privatwirtschaft umzulegen. Texas machte den Anfang, viele weitere Staaten folgten – besonders Südstaaten wie Mississippi oder Louisiana, in denen verarmte und historisch benachteiligte Minderheiten die Gefängnisse besonders schnell füllten.
Gegen Mietpreise von fünf bis sechs Dollar pro Tag nehmen private Gefängnisse in Staaten wie Texas auch Gefangene aus überfüllten Einrichtungen beispielsweise im weit entfernten Vermont auf. Dass die Häftlinge dann ihre Familien meist überhaupt nicht mehr sehen können, spielt keine Rolle.
Skandal um zwei Richter
Einflussreiche Unternehmen wie die Correctional Corporation of America (CAA) verdienen so inzwischen zusammen jährlich etwa fünf Milliarden Dollar. Längst wetteifern sie auch um die Gunst von Wall Street Aktionären. Und genau dort liegt das Problem. So versuchte CCA, mögliche Investoren mit dem Argument zu überzeugen, dass die Wirtschaftskrise in 2008 doch eine große Wachstumschance für die Branche böte.
Auf die Spitze aber trieben es 2009 zwei Richter im Bundesstaat Pennsylvania. Zehn Jahre lang hatten sie insgesamt 2,6 Millionen Dollar eines privaten Gefängnisunternehmens angenommen. Im Gegenzug schickten sie jugendliche Kriminelle für kleinste Straftaten wie das Stehlen von DVDs in die Gefängnisse des heimlichen Finanziers. Der "Kids for Cash"-Skandal flog auf, das Duo wurde selbst vor Gericht gestellt und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Manning: Rücktritt auf dem Höhepunkt

Manning: Rücktritt auf dem Höhepunkt

Peyton Manning mit Super-Bowl-Trophäe
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Ältester Quarterback der Super-Bowl-Geschichte: Peyton Manning, 39 Jahre alt, Denver Broncos.
(08.02.2016)

Peyton Manning beendet nach 18 Jahren seine Karriere in der NFL. Der Quarterback, der vor vier Wochen mit den Denver Broncos den Super Bowl gewonnen hatte, wird am Montag auf einer Pressekonferenz seinen Rücktritt offiziell verkünden. 
Er gilt auf seiner Position als einer der besten Profis der Liga-Geschichte. Manning spielte seit 1998 in der National Football League, holte mit den Indianapolis Colts 2007 und zuletzt mit Denver den Super Bowl. Mit beiden Teams verlor er zudem jeweils einmal das Endspiel.
Hall-of-Fame-Karriere
ZITAT
Es war ein Segen, ihn trainieren zu dürfen. Niemand hat härter gearbeitet.
Broncos-Trainer Gary Kubiak
"Ich bin dankbar dafür, dass sich Peyton dafür entschieden hat, für die Denver Broncos zu spielen und beglückwünsche ihn zu seiner Hall-of-Fame-Karriere", sagte Quarterback-Legende John Elway, Vizepräsident und General Manager des Klubs. Auch Trainer Gary Kubiak huldigte Manning: "Es war ein Segen, ihn trainieren zu dürfen. Niemand hat härter gearbeitet."
Manning (39) hatte 2007 mit den Indianapolis den ersten von zwei Titeln geholt und tritt nach dem überraschenden Sieg gegen die Carolina Panthers Anfang Februar (24:10) auf dem Höhepunkt ab. Als der Triumph beim Super Bowl 50 in Santa Clara/Kalifornien perfekt gewesen war, hatte sich "Sheriff" Manning Bedenkzeit für seine Entscheidung erbeten.
Zahlreiche Rekorde
NFL
In seinen 18 NFL-Jahren hat Manning für zahlreiche Rekorde gesorgt. Er war der älteste Quarterback in einem Finale und führt in der "ewigen" Bestenliste unter anderem in den Kategorien Raumgewinn durch Passspiel (71.940 Yards) und Touchdown-Pässe (539). Der zuletzt verletzungsanfällige Profi war fünfmal wertvollster Spieler (MVP) der Saison.
Manning, dessen jüngerer Bruder Eli (35) Quarterback der New York Giants ist, startete seine Karriere 1998 bei den Colts, verpasste die Saison 2011/12 wegen einer Nackenverletzung und wechselte anschließend nach Denver. Peyton Manning ist neben Tom Brady (New England Patriots) der dominierende Spielmacher der vergangenen 15 Jahre.

Dahlmeier gewinnt Gold in der Verfolgung

Dahlmeier gewinnt Gold in der Verfolgung

Laura Dahlmeier im Ziel in Oslo
Laura Dahlmeier hat sich bei der Biathlon-WM in Oslo nach Bronze im Sprint die Goldmedaille in der Verfolgung gesichert. Sie siegte überlegen vor Dorothea Wierer (ITA) und Marie Dorin Habert (FRA).
(06.03.2016)

Laura Dahlmeier hat bei der Biathlon-WM in Oslo das erste Gold für Deutschland geholt. Im Verfolgungsrennen setzte sie sich überlegen vor Dorothea Wierer (Italien) durch. Marie Dorin-Habert (Frankreich) schnappte sich Bronze. Bei den Männern siegte Martin Fourcade, die DSV-Herren gingen leer aus. 
Franziska Hildebrand musste sich mit Platz vier begnügen. Franziska Preuß vervollständigte als Sechste das tolle Ergebnis der deutschen Skijägerinnen. "Das war das perfekte Rennen. Ich kann es noch gar nicht fassen", sagte Dahlmeier in der ARD. "Das macht mich sprachlos." Dahlmeier ist die fünfte deutsche Verfolgungs-Weltmeisterin nach Martina Glagow (2003), Uschi Disl (2005), Magdalena Neuner (2007) und Andrea Henkel (2008).
Dahlmeier startete mit einem Rückstand von 20 Sekunden auf Sprint-Siegerin Tiril Eckhoff aus Norwegen. Am Schießstand blieb sie fehlerfrei und gewann das Rennen mit einem Vorsprung von 48,3 Sekunden auf Wierer. Marie Dorin-Habert lag 57,3 Sekunden zurück. Franziska Hildebrand fehlten am Ende 4,5 Sekunden auf den Bronze-Rang.
Drittes Gold für Fourcade in Oslo
Die deutschen Herren sind in ihrem Jagdrennen zuvor am Podest vorbeigelaufen. Beim Titelgewinn des Franzosen Martin Fourcade war Erik Lesser als Siebter der beste Deutsche. Der zuvor als 
Der französische Biathlet, Martin Fourcade, in Oslo am 06.03.2016
Einsam an der Spitze: Martin Fourcade
Quelle: reuters
Fourcade-Gegenspieler gehandelte Simon Schempp wurde nach vier Strafrunden  18. Der letztjährige Verfolgungsweltmeister Lesser vergab genau wie Arnd Peiffer auf Platz 13 die mögliche Medaille beim letzten Schießen. Fourcade sicherte sich im dritten Rennen bereits das dritte Gold. Zweiter wurde wie im Sprint Ole Einar Bjørndalen vor seinem norwegischen Landsmann Emil Hegle Svendsen. 
"Ich denke, dass ich ein ganz gutes Spektakel geliefert habe", sagte Lesser der ARD auch mit Blick auf sein Alles-oder-Nichts-Schießen am Ende, bei dem er zwei Fehler quittieren musste: "Ich habe versucht, noch einmal Druck zu machen. Dafür wurde ich bestraft." Wegen Lessers Fehlern landeten hinter Dominator Fourcade die beiden Norweger Ole Einar Björndalen und Emil Hegle Svendsen auf den weiteren Podestplätzen. Zweitbester Deutscher war Arnd Peiffer auf dem 13. Platz, Schempp enttäuschte mit Rang 18.
Lessers Aufholjagd nicht belohnt
Auf dieser Position hätte man eigentlich Lesser erwartet. Denn der 27-Jährige, der sich bei
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der vergangenen WM in Kontiolahti vom fünften auf den ersten Platz verbessert hatte, war als Sprint-19. eigentlich ohne Medaillenchance in die Loipe gegangen - dank einer herausragenden Leistung am Schießstand gelang ihm aber die furiose Aufholjagd.

12 - 7 - 3: Das waren nach den ersten drei Schießeinlagen die Positionen des Thüringers. Vor dem letzten Anschlag war die Medaille also zum Greifen nah, Lesser ging volles Risiko - und schoss daneben. "

Dämpfer für die Hertha - Darmstadt bremst Mainz

Dämpfer für die Hertha - Darmstadt bremst Mainz

Hertha BSC hat bei der Jagd auf einen Champions-League-Platz einen Dämpfer erlitten. Die Berliner unterlagen beim HSV mit 0:2 (0:0). Damit hat der Tabellendritte nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Vierten Schalke 04. Zuvor musste sich Mainz 05 vier Tage nach dem Coup in München im Nachbarschaftsduell mit Darmstadt 98  mit einem 0:0 begnügen. 
Nicolai Müller (58./75. Minute) sorgte mit seinem Tore-Doppelpack für das verdiente 2:0 (0:0) des Hamburger SV gegen lange Zeit zu verhaltene Berliner. Die Hanseaten kletterten 
ZITAT
Wir haben ein kleines Polster, aber durch sind wir noch lange nicht.
Aaron Hunt
somit auf den zehnten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga und konnten die größte Sorge vor einem erneuten Abstiegskampf vorläufig vertreiben. "Schon geil, zwei Tore gemacht zu haben. Es läuft gut", meinte Matchwinner Müller. "Wir haben ein kleines Polster, aber durch sind wir noch lange nicht", sagte HSV-Mittelfeldspieler Aaron Hunt.
Hertha bleibt Dritter
Für die Hamburger waren die Müller-Tore vor 46.136 Zuschauern die ersten Treffer gegen Berlin nach fünf Spielen ohne Erfolgserlebnis. Die Hertha bleibt trotz der zweiten Rückrundenniederlage auf dem dritten Platz. In Champions-League-Form spielte der Hauptstadt-Club aber nicht. "Wenn man die Körpersprache von uns und Hamburg anguckt, dann war das wie Tag und Nacht", kritisierte Hertha-Trainer Pal Dardai bei Sky sein Team.
"Mit so einer Leistung kann man verlieren. Das gehört zum Fußball dazu. Nächste Woche müssen wir wieder ein anderes Gesicht zeigen", forderte Dardai. Das dünne Punkte-Polster konnte man vor den Verfolgern nicht vergrößern und steht am kommenden Freitag im Heimspiel gegen den Vierten Schalke 04 unter größerem Druck.
DIE TRAINERSTIMMEN 
  • Martin Schmidt (FSV Mainz 05): "Wir haben das Spiel gut angenommen und uns gut reingekämpft. Mit dem 0:0 zur Pause waren wir nicht unzufrieden. Wir hatten die beste Phase in der zweiten Halbzeit bis zum Platzverweis. Ich bin mächtig stolz auf das Team."

    Dirk Schuster (Darmstadt 98): "Ich glaube, die Zuschauer haben ein rassiges und kampfbetontes Spiel gesehen. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt und wollten bis zum Ende die drei Punkte. So geht das Unentschieden in Ordnung."

Mainz bleibt dennoch auf Kurs
Mainz 05 verpasste den Sprung auf den vierten Platz, der am Ende der Saison zur Champions-League-Qualifikation berechtigt. Vor 34.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena mussten die Gastgeber die Partie gegen Darmstadt zu zehnt beenden, nachdem Giulio Donati wegen einer Tätlichkeit an Lilien-Stürmer Sandro Wagner in der 57. Minute die Rote Karte gesehen hatte.
Rot für Mainzer Donati
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Mit 40 Punkten bleiben die Mainzer trotz des Dämpfers als Tabellenfünfter weiter auf Kurs Europa. Darmstadt hat als 15. dank des verdienten Unentschiedens ein Zwei-Punkte-Polster auf den Abstiegs-Relegationsplatz.
Die Partie nahm erst in der zweiten Hälfte richtig Fahrt auf. Zunächst hätte Jhon Cordoba (55.) die Mainzer in Führung bringen können. Der Stürmer, der am Mittwoch das 2:1-Siegtor in München erzielt hatte, scheiterte frei vor Darmstadt-Keeper Christian Mathenia. 120 Sekunden später erwies Donati seinem Team einen Bärendienst, als er im Liegen gegen Wagner nachtrat.
Bissige Lilien
Nun kamen auch die Gäste zu Chancen, doch Konstantin Rausch (62.) und Mario Vrancic (77.) vergaben. Auf der Gegenseite hielt Mathenia mit einem Reflex gegen den auffällig
Fabian Frei (l.) von Mainz 05 im Zweikampf mit Sandro Wagner von Darmstadt 98 in Mainz am 06.03.2016
Sandro Wagner (r) ist vor Fabian Frei am Ball 
Quelle: imago
agierenden Pablo de Blasis (64.) die Null. In der ersten Hälfte waren die Hausherren von höheren Ansprüchen weit entfernt. Gegen die bissigen Lilien gelangen kaum klare Aktionen, weil die Gäste keinen Raum für gefällige Kombinationen ließen.
Darmstadt attackierte schon am gegnerischen Strafraum und hielt den Ball somit aus der eigenen Gefahrenzone fern. Lediglich bei einem Schuss von Kapitän Julian Baumgartlinger ans Außennetz (11.) und zwei Versuchen von de Blasis (28./31.), die jeweils knapp das Ziel verfehlten, wurde es für die Südhessen gefährlich. Der kesse Aufsteiger, der nun 19 seiner 26 Punkte auf fremden Plätzen geholt hat, beschränkte sich keineswegs nur auf das Pressing. Immer wieder wurde der Vorwärtsgang eingeschaltet, so dass der Punktgewinn letztlich verdient war.